Main-Post vom 05. Mai 2002

Fischers Fritz

Ihr lieben Leut!

Als ,,Wahlmann 326" war er zu Höherem berufen und durfte bei der Bundesversammlung in Berlin den Bundespräsidenten wählen. Wer aus Bischbrunn kommt und zu solch großen Taten bereit ist, der wird es doch schaffen, eine Schlagersängerin aufs Treppchen zu hieven, dachte sich Richard Krebs und setzte sich an seinen Computer.

Schließlich geht es um die Ehre der Gemeinde Bischbrunn und im Besonderen ihres Ortsteils Oberndorf, wenn Daniela Merk, die ,,Spessart-Lerche", mit solchen Titanen der volkstümlichen Musik wie dem Trompetenknaben Stefan Mross und der Bierzelt-Kombo ,,Münchner Zwietracht" in musikalischen Wettstreit tritt.

Wahlmann 326 warf also seinen bürgermeisterlichen PC an und sandte eine E-Mail quer durchs weltweite Netz, in der ,,unsere Daniela" alle Freunde, Bekannte und Freunde von Bekannten — also den Rest der Welt — um Schützenhilfe beim Vorentscheid zum Grand Prix der Volksmusik an Fronleichnam im ZDF bittet.

Die Mail erreichte selbstredend auch die Hädefelder MAIN-POST die ihren Lesern Danjelas dritte und letzte Chance auf höhere volksmusikalische Weihen auf internationaler Ebene bereits ausführlich näher brachte. ,,Wenn Euch das Lied gefällt, so wählt, dass die Tasten qualmen", lautet der Sängerin Bitte. ,,Da ich bisher eigentlich nur im Kreis Main-Spessart bekannt bin und die Telefonleitungen dort sehr dünn sind, bin ich ganz besonders auf die Unterstützung von außerhalb angewiesen", sagt die 27-jährige Sparkassenangestellte. Und wer erinnert sich nicht der Telefon-Misere im Jahr 2000, als die Leitungen in MSP zusammenbrachen ob der Vielzahl der Merk-Fans, die zum ZDF durchkommen wollten. Wer weiß, ob ,,unsere Daniela" es nicht damals schon geschafft hätte, denn es war knapp, sehr knapp.

Liebe Daniela, sei versichert, dass wir Dich wählen werden, auch wenn das Lied vom Mross vielleicht genauso schön ist wie Deines. Denn wir, die wir Dich schon selbst bei der Ausübung Deiner Kunst gehört haben, wissen, dass Du gut singen kannst. Beim Mross und seinen Trompetenkünsten weiß man ja nix Genaues.

Ubrigens: An erster Stelle der langen Mail-Adressenliste des pechschwarzen CSU-Wahlmanns 326 steht der Hädefelder Ober-Sozi Uwe Lambinus. Denn auch bei den Sozis gibt es musikalische Menschen. Schon Helmut Schmidt war begeisterter Pianist.

Ob ,,unserer Daniela" die Reklame-Aktion des Wahlmanns 326 von der CSU nützt, müssen wir abwarten. Als er in Berlin den Bundespräsidenten wählte, wurde es der Sozi Johannes Rau. Dagmar Schimpanski, Kandidatin des Vertrauens von Wahlmann 326, fristet mittlerweile ihr Dasein als Wissenschaftsministerin in Thüringen.

Ein solches Schicksal wollen wir Daniela ersparen und werden deshalb an Fronleichnam in großer Zahl zum Telefon greifen, rät

Euer Fischers Fritz