Main-Post vom 31. Dezember 2006

Ihr lieben Leut!

Am letzten Tag des Jahres trägt der Fritz eine schwere Bürde, gilt es doch, mit wohl gesetzten Worten unter das Alte den Strich zu ziehen und dem Neuen beschwingt die Türe aufzustoßen. Was aber, meine Damen, nicht heißen soll, dass Sie ihrem Partner die Türe weisen sollen, wie es alljährlich fünf Prozent der Frauen an Silvester machen - wie zu lesen war.

Ich meine anderes, weswegen ich zunächst die Schublade mit dem Unerledigten öffne, um reinen Tisch zu machen. Drin finde ich zunächst mal einen Bierdeckel. Seit dem Sommer lauert er da. "Guck emol", hat mein Kollege, der Sport-Uli, damals gesagt, als er ihn mitgebracht hat: "Martinsbräu gibt's nicht nur in Hädefeld." Und tatsächlich: Martinsbräu gibt's sogar in Freiburg und das nicht nur als-Bierdeckel von Hädefeld importiert, sondern sogar als ganz eigene Brauerei dieses Namens. Ob's die Maria weiß?

Aber unsere "Bräu-in" muss sich nicht sorgen. Werbetechnisch hat sie den Freiburgern einiges voraus, ich erinnere nur an den Unterhosen-Bubi und das Martins Mild. Auf dem Freiburger Bierdeckel steht hinten drauf: "Ein Bier wie unsere Stadt - naturtrüb." Den Spruch können die Freiburger gerne behalten, auf trübe Aussichten sind wir überhaupt nicht scharf, das macht ja fast schon depressiv.

Was Brauereien mit ihrer Werbung anrichten können, das ahnen die oft gar nicht. Siehe Bischbrunn! Dort hat Getränkehändler Manfred Scheunen dem Bürgermeister Richard Krebs zu Weihnachten eine Wollmütze der Arnsteiner Brauerei geschenkt. "Herzog von Franken" steht da in goldenen Lettern drauf und ich muss nicht erklären, was dies für Folgen für die Psyche vom Richard hatte. Er soll das Ding sogar im Bett auflassen, munkelt man, und mich tat's nicht wundern, wenn er demnächst beim CSU-Neujahrsempfang in Gemünden von Stoibers Kanzleichef Erwin Huber das fränkische Herzogsschwert für sich einfordert.

Euer Fischers Fritz