Main-Echo vom 16.03.2001

Richard Krebs bleibt »lieber der Erste in Bischbrunn als der Zweite in München«

Bürgermeister widersteht der Verlockung, mit Minister Sinner nach München zu gehen

Bischbrunn-Oberndorf. Mit dem abgewandelten Cäsar-Zitat »Lieber der Erste in Bischbrunn als der Zweite in München« beendete Bürgermeister Richard Krebs bei der CSU-Ortshauptversammlung die Spekulationen der vergangenen Wochen, ob er als Mitarbeiter des Staatsministers Eberhard Sinner künftig in München tätig sein wird oder weiter Bürgermeister bleibt.

Er habe mehrere Großprojekte in der Gemeinde »angeleiert«, die er auch vollenden wolle. Eine »Fahnenflucht« komme für ihn aus Verantwortung vor dem Wählerauftrag nicht in Frage, so Krebs. Das Wählervertrauen vorausgesetzt, wolle er seine Arbeit als Bürgermeister von Bischbrunn und Oberndorf, sowie als Kreisrat auch in der neuen Wahlperiode fortsetzen. In der neuen Situation habe er noch mehr Möglichkeiten, die Interessen der Gemeinde und ihrer Bürger erfolgreich zu vertreten.

Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde der komplette Vorstand einstimmig wieder gewählt. So bleibt Richard Krebs Ortsvorsitzender und Helmut Aulbach und Manfred Schwab seine Stellvertreter. Die Kasse wird von Marian Reusch geführt, die Protokollführung hat Gemeinderat Gert Günzelmann. Beisitzer bleiben Horst Ott, Elmar Reusch und Franz Schwab. Kassenprüfer wurden Gemeinderat Manfred Maier und Konrad Väth. Den CSU-Ortsverband vertreten Richard Krebs, Helmut Aulbach und Marian Reusch in der Kreisvertreterversammlung, ihre Ersatzleute sind Gert Günzelmann, Horst Ott und Manfred Schwab.

Mit einem Totengedenken für den kürzlich verstorbenen ehemaligen Gemeinderat Engelbert Leimeister eröffnete der CSU-Ortsvorsitzende Richard Krebs die Jahresversammlung. Leimeister habe 18 Jahrelang erfolgreich für die "CSU-Dorfgemeinschaft" im Gemeinderat gearbeitet.

In seinem Rechenschaftsbericht ging Krebs auf die Ferienspaßaktion, die Beteiligung beim Spielfest und die Bürgerreise nach Berlin ein. Auf Kreisebene seien zahlreiche Termine wahrgenommen und auch benachbarte Ortsvereine besucht worden. Recht gut gelungen sei auch der gemeinsame »politische Aschermittwoch« mit der CSU Esselbach und dem Landratskandidaten Klaus Bittermann.

Seit Jahresbeginn sei der Ortsverband Bischbrunn-Oberndorf als dritter im Landkreis mit einer eigenen Homepage www. csu-main-spessart.de/bischbrunn vertreten. Zwei neue Mitglieder hätten seit Jahresbeginn geworben werden können.

Den Kassenbericht gab Marian Reusch. Ihm wurde vom Kassenprüfer, Gemeinderat Manfred Maier, eine ordnungsgemäße Buchführung bescheinigt. Die Entlastung erfolgte einstimmig.

In seinem Ausblick gab Richard Krebs die nächsten Termine bekannt: am 21. April ist Ortsvorsitzendenkonferenz mit Generalsekretär Dr. Thomas Goppel in Marktheidenfeld, am 4. Mai Kreisvertreterversammlung mit Neuwahl in Karbach, am 21. Mai Kreisvertreterversammlung mit Nominierung des Landratskandidaten Klaus Bittermann. Auf Grund der großen Nachfrage finde die nunmehr achte Bürgerreise, die längst ausgebucht sei, vom 24. bis 27. Mai wieder nach Berlin statt.

Beim zweiten Spielfest der Oberndorfer Ortsvereine am 17. Juni beteilige sich der Ortsverband. Am 22./23. August finde die Ferienspaßaktion statt. Dabei werde ein »Tag des Waldes« angeboten, den Gemeinderat und Förster Gert Günzelmann leitet. Der zweite Tag sei wieder mit dem üblichen Programm am Festplatz.

Das Wahlprogramm 1996/2002 sei größtenteils abgearbeitet, beziehungsweise die anstehenden Großprojekte bereit zum Baubeginn. Das Thema Kanalsanierung werde in Kürze in einer Bürgerversammlung erörtert. Probleme bereite die Beseitigung des Fremdwassers. Für die Schulsanierung Oberndorf seien die entsprechenden Weichen gestellt. Die Finanzierung bereite laut Krebs noch große Sorgen.

Sehr rege wurde das Thema "Bürgerbegehren" zum Wasserzweckverband "Marktheidenfelder Gruppe" diskutiert. Richard Krebs, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes, gab einen Uberblick über die derzeitige Situation und die jahrelangen Bemühungen zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung. Die Beschlüsse im Verbandsausschuss der Gruppe, dem alle Bürgermeister angehören, seien immer einstimmig gefasst worden, in der Verbandsversammlung ebenfalls einstimmig oder gegen eine Stimme. Eine Dominanz Marktheidenfelds oder einer Partei sei nie feststellbar gewesen, so Krebs.

Dritter Bürgermeister Rudolf Aulbach und Gemeinderat Gert Günzelmann, gleichzeitig Vertreter in der Wassergruppe, unterstützten seine Ausführungen. Mit den geforderten Gutachten würde nur viel Geld zum Fenster hinausgeworfen, das der Wasserverbraucher bezahlen müsse.

Die Erschließung neuer Brunnen sei - unabhängig von der demografischen Entwicklung - unumgänglich. Diese Erschließung (Fassung und Aufbereitung des Wassers, sowie Verlegen der notwendigen Rohrleitungen) habe ihren Preis, unabhängig vom künftigen Wasserverbrauch.

»Die Bodenschätze, wozu Wasser gehört, gehören nicht Bischbrunn oder Esselbach, sondern sind Allgemeingut« so Gert Günzelmann und erinnerte daran, dass in der Stadt Marktheidenfeld viele Arbeitsplätze auch für die Umlandgemeinden geschaffen und gesichert würden.