Main-Echo vom 12. August 2008

Wenn den Minister die Kraft verlässt

Ferienprogramm: Staatskanzleichef Eberhard Sinner verliert beim Tauziehen der Kinder gegen Richard Krebs



Karsbach-Hessdorf   Mit Staatsminister Eberhard Sinner konnten die teilnehmenden Kinder an den "Olympischen Spielen" beim Ferienprogramm im Bachgrund einen "sportlichen Mannschaftskameraden" begrüßen. Vor der Flagge mit den fünf olympischen Ringen beteiligte sich Sinner allerdings nur in seiner "Spezialdisziplin", dem Tauziehen.

Hier allerdings zeigte der Staatskanzleichef Stärken und verhalf seinem Team zum zwischenzeitlichen Erfolg. Aber nur so lange, bis sich der Leiter seines Stimmkreisbüros, Richard Krebs, auf die gegnerische Seite schlug.

"Das ist keine Wahlkampftour", versicherte der Leiter der Staatskanzlei bei seinem Besuch im innerhalb des Ferienprogramms. Vielmehr ist es schon lange Tradition, dass alle Mitglieder des bayerischen Landtags zu Beginn der Sommerferien einem Aufruf des Bayerischen Jugendrings folgen und sich aktiv ein Veranstaltungen des heimischen Kreisjugendrings beteiligen. "Und mir wurde Heßdorf empfohlen", so Eberhard Sinner.

So nutzte der Parlamentarier Sinner ausgiebig die Gelegenheit, sich mit den Kindern, Eltern und Organisatoren der Ferienprogramme zu unterhalten. Die Bürgermeister Martin Göbel (Karsbach) und Theo Gärtner (Gössenheim) stellten das gemeinsame Ferienprogramm der beiden Bachgrundgemeinden mit über 60 verschiedenen Veranstaltungen vor. "Vom letzten Schultag bis zum letzten Ferientag" besteht ein umfangreiches Angebot für die Kinder und Jugendlichen. Oft nutzen nicht nur Kinder, sondern ganze Familien das Programm zu einem gemeinsamen Urlaubserlebnis.

"Viel Herzblut" lässt alljährlich Projektleiter Michael Bäuerlein in das Programm mit einfließen.

Besonders interessiert zeigten sich Ruth Emrich, die Vorsitzende des Kreisjugendrings und Johannes Sitter. Der war vor 20 Jahren Vorsitzender und forcierte die Angebote in den einzelnen Ferienprogrammen, die vom Angebot mit den heutigen noch lange nicht standhalten konnten. "Damals war es mehr ein Angebot für Kindern, die daheim geblieben sind", so Sitter. Deren Eltern konnten sich oftmals aus beruflichen oder finanziellen Gründen Urlaub mit der ganzen Familie nicht leisten. Heute sind die Ferienprogramme feste Bestandteile im Jahreslauf. Auch, nachdem sich die Urlaubsgewohnheiten geändert haben.

Nicht an Urlaub denken braucht in dieser Zeit auch Kreisjugendpflegerin Andrea Schön. Mit ihrem Helferteam ist sie während der Ferienmonate auch mit dem Spielmobil des Landkreises unterwegs. In diesem Jahr unter dem Motto: "Olympiade in China? Bei uns musst du nicht so weit weg".   Herbert Hausmann


Mächtig ins Zeug legte sich Staatskanzleichef Eberhard Sinner (links) bei seinem Besuch in Heßdorf. Dort durfte der bayerische Minister beim Tauziehen der Kinder mitmachen. Obwohl der Lohrer Politiker kräftig zupackte, musste sich seine Gruppe letztlich doch dem Gegner geschlagen geben.
Foto: Herbert Hausmann