Main-Echo vom 22. August 2009

Nur ein Dreier für Bayerns Bürgermeister-Tippgemeinschaft

Lotto: Hoffnung auf den italienischen Jackpot eint die Rathaus-Chefs aus Karlstadt, Bischbrunn und Arnstein mit 400 Kollegen - Zweiter Versuch?



München/Karlstadt   Es hatte nicht sollen sein: Bayerns größte Tippgemeinschaft mit 400 Bürgermeistern, darunter die Rathaus-Chefs von Bischbrunn, Karlstadt und Arnstein im Main-Spessart-Kreis, haben am Donnerstag vergeblich auf den italienischen Lotto-Jackpot gehofft. Doch bei der großen Bayern-1-Tippaktion kam nur ein Dreier heraus. Bayerns Bürgermeister waren am Donnerstag aufgerufen, sich bei dem Radiosender für die Tippgemeinschaft registrieren zu lassen. Kostenlos. Gleich hinter der Grenze auf dem Brennerpass würde Moderator Stephan Lehmann die Tippscheine ausfüllen.

Der Gewinn war verlockend: Fast 144 Millionen Euro wären unter den 400 teilnehmenden Gemeinden aufgeteilt worden. "Wegen der verzweifelten finanziellen Lage der Stadt Karlstadt spielen wir auch mit", ließ der soeben von seiner Kreuzbergwallfahrt heimgekehrte Bürgermeister Paul Kruck (FWG) wissen. Schließlich wären mit einem Schlag 750 000 Euro zusätzliche Schulden vom Kirchplatz plus Umgebung bezahlt gewesen.

Die Finger wund gewählt hat sich auch Bischbrunns Bürgermeister Richard Krebs (CSU), damit er in die Tippgemeinschaft kam. Denn der Ansturm war groß, die Münchner Telefonnummer meist besetzt. Doch wer telefonisch nicht durch kam und stattdessen eine Email geschickt hat, der wurde selbstverständlich auch noch aufgenommen.

Main-Spessarts "höchster" Bürgermeister, wie sich Krebs seit der Eingemeindung des 585 Meter hohen Geiersberg gern nennt, hätte vermutlich erst mal seine 101 Mitreisenden bei der Bürgerreise freigehalten, die nächsten Mittwoch mit ihm als Reiseleiter in den Spreewald startet.

Das Lottofieber ergriff auch Arnsteins Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz (CSU). Mit einem dicken Lotto-Polster würde sie die Stadt zur Touristenhochburg ausbauen und ein Hotel nach Arnstein holen. Vermutlich wäre der Jugendzeltplatz in Erlasee noch besser ausgestattet worden - zur Freude von Ehemann und Kreisjugendpfleger Bernhard Metz.

Aber: Nichts wurde es mit dem großen Hauptgewinn. Die am Donnerstag gezogenen Zahlen 2 - 16 - 38 - 67 - 70 - 84 (ohne Gewähr) bescherten der Bürgermeister-Tippgemeinschaft immerhin einen Dreier - und der bringt 19 Euro und 47 Cent, "wenn wir das italienische Lotterie-System richtig verstanden haben", schreibt Bayern 1 auf der Internet-Seite www.br-online.de. Würde man die Summe aufteilen, bekäme jede teilnehmende Kommune gerade einmal fünf Cent. Die Radiomacher schlagen vor, die Benefizaktion "Sternstunden?" zu unterstützen, fragen aber auch nach anderen Vorschlägen.

Die nächste Ziehung in Italien ist am heutigen Samstag. Sollte der Jackpot dann immer noch nicht geknackt sein, denken die Radiomacher von Bayern 1 an einen zweiten Versuch. Die Tippgemeinschaft besteht ja bereits.   Sylvia Schubert-Arand