Main-Echo vom 24. Januar 2011

Karl-Theodor zu Guttenberg lockt 1500 Besucher

Neujahrsempfang


Esselbach   Spät kam er, aber er kam. Als um 21.30 Uhr die Lautstärke in der Esselbacher Spessarthalle den Spielmannszug übertönte, war klar: »Er ist da«. Begleitet von vielen Kamerateams und unter euphorischen Beifallsbekundungen bahnte sich der Bundesminister für Verteidigung, Karl-Theodor zu Guttenberg, den Weg durch die Massen. Er sorgte für einen Abend, den so schnell keiner der Anwesenden vergessen wird.

Thorsten Schwab, der Kreisvorsitzende der CSU Main-Spessart und Bürgermeister von Hafenlohr, begrüßte die beinahe vollständige CSU-Prominenz der Region. Wolfgang Zöller, Eberhard Sinner und Alfred Biehle besuchten den Empfang ebenso wie Peter Keller, Walter Zeißner, Johannes Sitter und Erwin Dotzel. Dazu kamen eine stattliche Anzahl an Kreisräten, Bürgermeistern sowie Stadt- und Gemeinderäten.

Schwab machte einen kurzen Ausflug in die Geschichte von Esselbach, bevor er auf Karl-Theodor zu Guttenberg zu sprechen kam. Die Aussage: »Er verkörpert eine moderne Form der Politik wie kein zweiter im Moment in Deutschland«, sorgte für viel Applaus. Schwab forderte, »die Parteien müssen sich öffnen, moderner werden, um der Zeit gerecht zu werden«.

Kapitänsbinde übernehmen

Für stehende Ovationen sorgte die Bemerkung, dass die Oppositionsparteien »verzweifelt versuchten, einem beliebten Politiker Dreck an die reine Weste zu werfen«. Begeistert war das Publikum auch von Schwabs Forderung, »der Top-Scorer der CSU möge doch bald auch die Kapitänsbinde übernehmen«.

Pfarrer Alexander Eckert erntete ebenfalls viel Beifall für seine direkt auf Guttenberg zugeschnittenen Worte: ein Politiker, der das »C« wie »christlich« wieder entdeckt habe. Außerdem hoffte Eckert, dass Guttenberg seinem Namen treu bleibt und als Karl, der freie Mann, sich nicht von der Politik benutzen lässt.

Zu Guttenberg bedankte sich bei Pfarrer Eckert mit dem Satz: »Das war das netteste, das ich diese Woche gehört habe« und stieg sofort in seine Rede ein. Der Minister streifte dabei sowohl bundespolitische Themen, wusste aber auch mit Informationen aus der Region zu überzeugen. »Ich bin nicht so spät, weil ich in ihr Schecherloch gefallen bin«, brachte die Zuhörer ebenso zum Lachen wie die Bemerkung, dass Hausherr Klaus Hofmann »offensichtlich eine andere Feldpostnummer habe«. Er überzeugte mit klaren Ansagen und der Forderung, »nicht nach Umfragwerten zu schauen, sondern in der Lage zu sein etwas zu tun.

Der Minister begeisterte durch seine volksnahe und sympathische Art auch viele Zuhörer, die nicht von der CSU aus die Veranstaltung besuchten. Auffällig viele jüngere Leute und Jugendliche zeigten sich von zu Guttenberg begeistert. Alfred Ritter, der Altbürgermeister von Hafenlohr erinnerte sich an einen Auftritt von Franz Josef Strauß in Passau 1980. »Er hat damals genauso begeistert«, so Ritter. »Seit 30 Jahren machen wir nun diesen Neujahrsempfang, endlich haben wir wieder eine Lichtgestalt«, fügte Ritter noch hinzu.

Er erreicht alle Generationen

»Er sagt was er denkt und kann auch die Jugend begeistern«, freute sich Ritter. Dankbar war er dem Minister auch dafür, dass er Dinge angesprochen hat, die zuletzt in den Medien ganz anders dargestellt wurden. »Ich musste mich über viele Kommentare aufregen«, so Ritter.

Bischbrunns Bürgermeister Richard Krebs war »glücklich und zufrieden«. »Es war der beste Neujahrsempfang, den wir bei der CSU je hatten«, so Krebs. Zufrieden zeigte er sich auch mit dem gut organisierten Ablauf und dass alles geklappt hat. »Wir mussten niemanden wegschicken. Jetzt kann ich guten Gewissens acht Tage in Urlaub«, sagte Krebs.

Rodens Bürgermeister Otto Dümig sprach von »einer sehr guten Veranstaltung, bei der vor allem die Jugend viel und gut präsentiert war«. »Er erreicht alle Generationen und er ist ein Politiker, bei dem die christliche Lebenseinstellung sehr deutlich wird«, meinte Dümig. Er hofft, dass zu Guttenberg das halten kann, was er verspricht. »Es wird schwer, aber der Vorsatz ist da und er bringt alles glaubhaft rüber«, so Dümig.   Steffen Schreck