Main-Post vom 18.05.1999

Bischbrunns Bürgermeister Richard Krebs gehört der Bundesversammlung an
Der Wahlmann Nummer 326

BISCHBRUNN
Ein Geburtstagswunsch geht in Erfüllung: An Pfingsten 1999 ist der Bischbrunner Bürgermeister und Kreisrat Richard Krebs (CSU) als Mitglied der Bundesversammlung in Berlin.

Der Ausweis Nr. 326 weist ihn als Mitglied der 11. Bundesversammlung aus, die am Pfingstsonntag im Reichstagsgebäude in Berlin die/den neue/n Bundespräsidentin/en wählt. Die Bundesversammlung besteht aus 1 338 Mitgliedern, davon die Hälfte aus den Mitgliedern des Bundestages, die andere Hälfte aus den von den Landtagen gewählten Wahlfrauen und -Männern. Der Freistaat Bayern stellt insgesamt 191 Mitglieder, davon die CSU 107, darunter 47 Bundestagsabgeordnete. So gehört der Gemündener CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach als einziger Main-Spessarter kraft Amtes der Bundesversammlung an, ebenso der Wahlkreisabgeordnete Wolfgang Zöller (Obernburg).

Bereits am 20. April hat Richard Krebs "Berliner Luft" geschnuppert und konnte sich von dem besonderen Flair des neu renovierten Reichstagsgebäudes überzeugen.

Krebs schildert seine Erlebnisse:      

Einen Tag nach der offiziellen Eröffnung des Reichstagsgebäudes war er zusammen mit dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten und Wehrbeauftragten a. D. Alfred Biehle nach Berlin geflogen, um an der Nominierungsversanrmlung für die Unionskandidatin für das Bundespräsidentenarnt, Prof. Dr. Dagmar Schipanski, teilzunehmen. Dabei lernte Krebs bereits interessante Gesprächspartner kennen: Dem Präsidenten des TSV 1860 München, Karl-Heinz Wildmoser, gratulierte er zorn versprochenen neuen Stadion. Mit der ehemaligen Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld, die von Bündnis 90/Die Grünen zur CDU übergewechselt ist, unterhielt er sich über die Verhältnisse in der ehemaligen DDR und die Entwicklung seit der Wende. Ein Wiedersehen gab es auch mit dem Fraktionsvorsitzenden der Berliner CDU, Klaus Landowsky. Er gehörte vor genau zehn Jahren, wie Richard Krebs, zu einer Unions-Delegation, die zwei Wochen Namibia und Südafrika bereiste.

Am Freitagmorgen wird der Bischbrunner Bürgermeister, begleitet von seiner Frau Anna, in die Bundeshauptstadt Berlin starten. Wenn die "Höcheren" mit Chauffeur und Dienstwagen vorfahren, will Krebs dies auch tun - nur einige Nummern kleiner. Die Chauffeurdienste verrichten seine beiden Töchter Daniela und Alexandra, der Wagen ist sein Privat-Pkw, ein Audi A 4 Turbodiesel. Mit dem läßt er sich am Pfingstsonntag,
23. Mai, am Reichstagsgebäude vorfahren.

Am Pfingstsamstag um 17 Uhr findet im Plenarsaal des Reichstages nochmals eine Fraktionssitzung der CDU/CSU-Mitglieder statt. Um 19 Uhr haben Dr. Wolfgang Schäuble, als Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, und Michael Glos für die CSU-Landesgruppe gemeinsam zu einem "abendlichen Beisammensein" im Palais am Funkturm eingeladen. Dabei wird "Wahlmann" Richard Krebs von seiner Frau begleitet.

Strapaziös geht es dann am Pfingstsonntag, 23. Mai, zu: um 9 Uhr ist gemeinsamer Kirchgang angesagt. Um 11 Uhr ist "Zählappell" für die CDU/CSU-Mitglieder im Reichstag. Um 12 Uhr eröffnet Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die Bundesversammlung. Ohne Personaldiskussion wird anschließend in namentlicher Abstimmung die Nachfolgerin oder der Nachfolger von Bundespräsident Dr. Roman Herzog gewählt. Natürlich hoffen die Main-Spessarter Richard Krebs und Hans Michelbach, ebenso wie der Obernburger Abgeordnete Wolfgang Zöller, daß ihre Kandidatin Dagmar Schipanski durchkommt.

Sollte es im ersten Wahlgang keine Mehrheit geben, wovon bei drei Kandidaten auszugehen ist, wird der Wahlgang wiederholt. Dabei können neue Kandidaten vorgeschlagen oder auch zurückgezogen werden. Gibt es auch hier keine absolute Mehrheit, entscheidet in einem dritten Wahlgang die einfache Mehrheit. Nach der Wahl folgt die Ansprache des gewählten Bundespräsidenten. Danach lädt der Bundestagspräsident zu einem Empfang ein.