Main-Post vom 19. Juli 2008

Bischbrunn wird größer und Krebs der „Höchste"

Geiersberg gehört bald zur Spessartgemeinde



MAIN-SPESSART (KA) Der Eingliederung des gemeindefreien Gebietes „Bischbrunner Forst" in die Gemeinde Bischbrunn zuzustimmen, so lautet die einstimmige Empfehlung des Kreisausschusses an den Kreistag. Es geht dabei um rund 153 Grundstücke mit gut 2800 Hektar Fläche.

Ein mit 112 Hektar kleinerer Teil des Bischbrunner Forsts, der die Gemeinde Bischbrunn in südlicher bis nördlicher Richtung umschließt und an den Löwenstein'schen Park, an den Rohrbrunner und Altenbucher Forst angrenzt, ist bereits Hoheitsgebiet der Gemeinde. Insgesamt ist der Bischbrunner Forst 2934 Hektar groß; die 649 Flurstücke haben 370 Eigentümer.

Wie Landrat Thomas Schiebel erklärte, betreut die Gemeinde Bischbrunn die im gemeindefreien Gebiet gelegenen Einöden schon heute verwaltungsmäßig. Nachdem das Forstamt Bischbrunn längst aufgelöst ist und zuletzt die Forstreform 2005 die Bewirtschaftung des Waldes regelte, gebe es keinen Grund mehr für das gemeindefreie Gebiet. Im Gegenteil, wie der Landrat erklärte, sollen solche Bereiche den nahe liegenden Gemeinden zugeschlagen werden.

Für den Landkreis ist die Eingliederung mit finanziellen Einbußen verbunden: Er verliert rund 11000 Euro an Grundsteuereinnahmen im Jahr, die künftig Bischbrunn zustehen. Allerdings muss die Gemeinde dann mehr Kreisumlage zahlen (ihre Umlagekraft steigt}, so dass sich der Verlust für den Kreis auf 8500 Euro verringert.

„Diese Summe müssen künftig die anderen Gemeinden aufbringen", gab Kreisrat Uwe Lambinus zu bedenken, worauf Bischbrunns Bürgermeister Richard Krebs fragte: „Hat mal jemand ein Taschentuch?"

Wie Krebs erklärte, brachte ihn ein vergleichbarer Antrag der Nachbargemeinde Altenbuch auf die Idee. Scherzhaft erklärte er, nachdem er schon der dienstälteste Bürgermeister im Landkreis sei, wolle er nun noch der „Höchste" werden, Zum gemeindefreien Gebiet gehört auch der 586 Meter hohe Geiersberg mit einem 124 Meter hohen Funkturm obendrauf.