Main-Post Online vom 19. Dezember 2008

Höchster Bürgermeister im Spessart

Bischbrunns Bürgermeister Richard Krebs wird heute 60 Jahre alt



BISCHBRUNN (josch)   Die Farbtypisierung „krebsrot“ ist bei ihm alles andere als angebracht. Aber ihn in Bausch und Bogen „schwarz“ zu nennen, käme seinem Naturell nicht entgegen. Richard Krebs ist ein viel zu bunter Mensch, als dass man ihn uniformiert nennen könnte. Am heutigen Samstag feiert der langjährige Bürgermeister und Kreisrat seinen 60. Geburtstag.

Er gilt als ein profiliertes Ortsoberhäupter im Kreis Main-Spessart. Ab 1. Januar ist er sogar der „höchste“ Ortsvorsteher im gesamten bayerisch-hessischen Spessart, denn: Der Geiersberg, mit 585 Metern höchstgelegener Punkt des Mittelgebirges, wird amtlich in die Gemarkung Bischbrunn aufgenommen. Da spielt es auch gar keine Rolle, dass der Sendemast dort oben diese Woche um gut 20 Meter gekürzt worden ist (wir berichteten).

Es sei erfreulich, dass er wieder in den Kreistag gewählt wurde, äußerte jüngst eine Mitarbeiterin des Landratsamtes. Dadurch gehe es nicht immer so trocken in den Sitzungen zu, sondern es falle auch hie und da einmal eine lustige Äußerung. Bestätigen können das auch die Berichterstatter aus Kreistags- und Bischbrunner Gemeinderatssitzungen und bei vielen anderen öffentlichen Anlässen.

Krebs bekleidet und bekleidete eine Vielzahl von Ämtern. Hier nur einige zur Auswahl: 1976 - 1990 CSU-Wahlkreis-Geschäftsführer Main-Spessart/Miltenberg, bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister 1984 Gemeinderat, bis dahin auch Dritter Bürgermeister, Schulverbands-Vorsitzender, 20 Jahre Vorsitzender beziehungsweise stellvertretender Vorsitzender der Wassergruppe, 15 Jahre im Vorstand des Bayerischen Gemeindetages in Main-Spessart, CSU-Orts- und Kreisvorsitzender, vielfaches Vereinsmitglied und, und, und...

Bei seinem Einzug in den Gemeinderat vor 30 Jahren vereinigte er als zweitjüngster Kandidat – zwei Jahre jünger war sein jetziger Kreuzwertheimer Amtskollege Horst Fuhrmann – die meisten Stimmen auf sich.

Sechs Jahre später gewann er die Bürgermeisterwahl gegen den damaligen Amtsinhaber Heinrich Krebs hauchdünn mit zwei Stimmen. 1996 und 2002 verteidigte er sein Amt gegen Michael Maier von der SPD. Beim letzten Mal, vergangenes Jahr, war er einziger Kandidat und bekam 81 Prozent der gültigen Stimmen. Seine gemeinsame Liste aus CSU und Dorfgemeinschaft kam gar auf 100 Prozent.

Krebs ist gebürtig aus Oberndorf und kam der Liebe zu seiner Frau Anna, geborene Michel, nach Bischbrunn. Er ist gelernter Industriekaufmann und war in verschiedenen Unternehmen in der Region tätig.

1990 erkannte er, dass die Doppelbelastung Wahlkreis-Geschäftsführer und Bürgermeister zu strapaziös war. Seitdem ist er als freier Mitarbeiter Stimmkreis-Betreuer von Ex-Minister und Landtagsabgeordnetem Eberhard Sinner tätig.

Krebs ist Vater dreier Töchter und seit bald zwei Jahren Opa von Enkelin Sophia. Heute, Samstag, um 10 Uhr wird sein Geburtstag ganz groß in der Oberndorfer Aula gefeiert. Wer noch mehr wissen möchte über ihn, kann im Internet unter Richard Krebs nachschauen. Dort steht viel über diesen Mann.

„2014 ist Schluss mit dem Bürgermeisterdasein“. Das macht Krebs im Gespräch mit der Main-Post deutlich. „30 Jahre sind genug.“ Aber untätig wird der „Ritchie“ bestimmt nicht werden. Dazu steht er jetzt noch viel zu fest im Leben.