Main-Post vom 28. April 2010

Mühlenrunde im Haseltal: Neuer Kulturwanderweg

Es zählt zu den schönsten Tälern des Spessarts und ist ein beliebtes Ausflugsziel: das Haseltal bei Schollbrunn.


SCHOLLBRUNN   Von der beeindruckenden Ruine der Markuskapelle an seinem Eingang zieht es sich in sanftem Anstieg den Bachgrund entlang bis zur Schleifmühle, über der auf der Höhe der Baumgartshof liegt, von wo der Wanderer die Spessartidylle im Rundblick genießen kann.

Am Sonntag, 20. Juni, um 11 Uhr wird diese Strecke als Kulturwanderweg geadelt.

An diesem Tag wird der von örtlichen Vertretern zusammen mit dem „Archäologischen Spessartprojekt“ in vielen Diskussionsrunden erarbeitete neue Weg „Mühlen im Haseltal“ eröffnet.

Das Konzept, das die vier Mühlen im Haseltal in den Mittelpunkt stellt, wurde unter Federführung von Dr. Gerrit Himmelsbach vom Archäologisches Spessartprojekt, der zuglich Vorsitzender des Spessartbundes ist, und Wanderführer Norbert Köhler (Bischbrunn) in zahlreichen Gesprächsrunden erarbeitet.

In die Gestaltung waren die angrenzenden Mühlenbesitzer aus der Nickelsmühle, der Schreckenmühle, der Zwieselmühle und der Schleifmühle ebenso mit eingebunden wie der Besitzer des Baumgartshofes und die Bürgermeister Richard Krebs (Bischbrunn) und Rudolf Kuhn (Schollbrunn).

Schautafeln an allen Stationen

Der Start für den neuen Kulturwanderweg soll nach der Eröffnung durch Landrat Thomas Schiebel und Grußworten der Bürgermeister Rudolf Kuhn und Richard Krebs sowie eines Vertreters des Hotel- und Gaststättenvereins an der Markuskapelle erfolgen.

An den einzelnen Mühlen wird auf deren ehemalige Bedeutung und heutige Nutzung als Gaststätten mit Schautafeln hingewiesen.

Die Initiatoren des neuen Wanderweges versprechen sich davon auch wichtige Impulse für die heimische Gastronomie und den Fremdenverkehr. Finanziert wird die neue Infrastruktur durch Spenden der angrenzenden Gastwirtschaften, weiterer Sponsoren und anteiligen Beiträgen der Gemeinden Schollbrunn und Bischbrunn.

An den einzelnen Stationen wird der historische Hintergrund des jeweiligen Standortes erläutert. An der ersten Tafel wird die frühere Bedeutung der heutigen Ruine Markuskapelle mit ihrem Umfeld erklärt.

Die zweite Tafel soll an der Nickelsmühle, einem ehemaligen Sägewerk und heutiger Gastwirtschaft, aufgestellt werden. Dabei soll die Verbindung zum aktuellen Sägewerk an der Fechermühle der Familie Korb hergestellt werden.

An der „Holländerbrücke“ vorbei kommt man zur Schreckenmühle: Dort lebt der letzte praktizierende Müller im Haseltal und Gastwirt.

Die Geschichte der Kapelle und die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft ist in der Zwieselmühle Gegenstand der Beschilderung. Dort, wo früher bis zu vier Mühlen betrieben wurden, wird heute die gleichnamige Gastwirtschaft als Ausflugslokal betrieben.

Sagen und Legenden

Nächste Station soll der Baumgartshof, einer der ältesten Höfe im Südostspessart sein. Er wurde vom Augustiner Chorherrenstift Triefenstein im Jahr 1102 gegründet und kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken.

Die sechste Schautafel soll an der Schleifmühle errichtet werden. Die geschichtsträchtige Mühle brannte im Jahr 1941 bis auf die Grundmauern nieder und wird seit einigen Jahren als Gaststätte und Pension bewirtschaftet.

Auf die vielen Sagen und Legenden soll eine Schautafel am „Finstereck“ hinweisen.

Die ganze Strecke soll am 20. Juni mit den Festgästen und möglichst vielen Gästen eröffnet und erwandert werden. Da die mehrstündige Wanderung hungrig und durstig macht, werden die angrenzenden Gaststätten mit einem speziellen und abwechslungsreichen Angebot für die notwendige Stärkung der Teilnehmer sorgen.

Die örtlichen Gaststättenbesitzer werden an diesem Tag selbst Erläuterungen zum jeweiligen Standort geben.

Der genaue Ablauf der Eröffnungsfeier und letzte Details zum Kulturweg werden noch bei einem Treffen am 20. Mai in der „Nickelsmühle“ besprochen.