Main-Post vom 4. Mai 2014

Engelhardt übernimmt Staffelstab

Schulleiterin stellt dem bisherigen Bürgermeister ein gutes Abschlusszeugnis aus


BISCHBRUNN (Martin Harth)   Viele Gäste kamen am Samstagsabend in die Aula der Verbandsschule Bischbrunn in Oberndorf und ein Hauch Wehmut war für viele dort spürbar. Nach 30 Jahren übergab Richard Krebs das Bürgermeisteramt der Spessartgemeinde an seinen Nachfolger Joachim Engelhardt.

Salutschüsse der Böllerschützen des Schützenvereins Bischbrunn begrüßten das scheidende Ortsoberhaupt und seinen Nachfolger. In der Aula spielte die Spessarttrachtenkapelle aus Oberndorf auf. Vertreter der örtlichen Vereine der beiden Gemeindeteile brachten ihren Dank für die besondere Verbundenheit von Richard Krebs mit ihnen in Grußworten zum Ausdruck. Ein nett anzusehender Löwentanz der Tanzkids des Oberndorfer Carnevalvereins „Die Rattel“, ein Ständchen des Gesangvereins „Spessartlust“ aus Oberndorf und ein Auftritt der Bischbrunner Musikanten unterstrichen dies im Rahmenprogramm.

Richard Krebs wollte diesen Abend als Dankeschön an alle verstanden wissen, die ihn bei seiner kommunalpolitischen Arbeit unterstützten – allen voran für seine Frau Anna und seine Familie. Aus den USA war sogar sein „Zwillingsbruder“ Richard T. Krebs mit seiner Frau Kathleen in den Spessart gekommen.

Unter den Gästen waren Vertreter der Geistlichkeit, frühere und aktive Gemeinderäte, Bürgermeisterkollegen, Vertreter des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Marktheidenfelder Gruppe, des Schulverbands Bischbrunn und der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld. Zu den zahlreichen politischen Weggefährten aus der Christlich Sozialen Union zählten der frühere Bundestagsabgeordnete Wolfgang Zöller und sein Nachfolger Alexander Hofmann, der frühere Staatsminister und Landtagsabgeordnete Eberhard Sinner und dessen Nachfolger Thorsten Schwab sowie Bezirksrat Johannes Sitter.

Krebs wandte sich bei der symbolischen „Weitergabe des Staffelstabs der Gemeinde Bischbrunn“ an seinen Nachfolger, der schon sechs Jahre sein Stellvertreter war. Joachim Engelhardt, der an diesem Abend bei der Oberndorfer Spessarttrachtenkapelle unverdrossen ins Horn blies, sei recht unspektakulär ohne Gegenkandidaten gewählt worden. Trotzdem werde er mit seiner Familie nun einen großen Wandel erfahren.

Rat gibt es – aber nur auf Anfrage

Politisch gelte es die gute Infrastruktur in beiden Gemeindeteilen zu erhalten und weiter zu entwickeln. Ein großes, gegenwärtiges Projekt sei der Ausbau des Kindergartens in Bischbrunn. In nicht allzu ferner Zukunft müsse es gelingen, die Verbandsschule an die Anforderungen einer modernen Grundschule anzupassen. Krebs betonte, dass er auch künftig mit Rat und Tat bereitstehe, wenn man ihn frage. Aufdrängen wolle er sich freilich nicht.

Vom „Ende einer Ära“ sprach Joachim Engelhardt, der senen Vorgänger mit der Bürgermedaille in Gold der Gemeinde Bischbrunn auszeichnete. Er sei sich der Herausforderung seines neuen Amtes durchaus bewusst, betonte er. Er baue aber auch auf das erkennbar große, ehrenamtliche Potenzial der Vereine und Bürger aus beiden Gemeindeteilen.

Krebs sei von 1978 bis 2014 für die Gemeinde kommunalpolitisch aktiv gewesen. Gleich nach seiner Wahl in den Gemeinderat wurde er zum Dritten Bürgermeister gewählt und sechs Jahre später machte ihn eine hauchdünne Mehrheit von nur zwei Stimmen zum Gemeindeoberhaupt. Engelhardt griff die vielen weiteren Ämter und Funktionen bis hin zum Kreistag, in dem Krebs auch weiterhin wirken wird, auf (wir berichteten).

Ebenso fanden die vielen verwirklichten Projekte und Maßnahmen in den beiden Gemeindeteilen Erwähnung. Wesentlich sei gewesen, so fasste Engelhardt zusammen, dass sich Krebs nicht bei dem Bemühen entmutigen ließ, beide Gemeindeteile zusammenzuführen. Damit habe er Bischbrunn und Oberndorf auf einen guten Weg gebracht.

Gertrud Lapp, stellvertretende Schulleiterin der Verbandsschule Bischbrunn stellte in ihrem Grußwort dem scheidenden Bürgermeister humorvoll ein gutes Zeugnis aus und hoffte auf ein gutes Zusammenwirken mit dessen Nachfolger.

Für die anwesenden Kommunalpolitiker und politischen Freunde meldete sich Hafenlohrs Bürgermeister Thorsten Schwab zu Wort. Er dankte Krebs für die gute Zusammenarbeit in all diesen Jahren, die auch mit der konsequenten Erschließung der neuen digitalen Medien und Kommunikationsformen verbunden gewesen sei. Als „höchster Bürgermeister“ in Main-Spessart habe Krebs vielen Weggefährten als zuverlässiger Ratgeber und Ansprechpartner gedient. Diesem Dank schloss sich der Bundestagsabgeordnete Alexander Hofmann vor dem gemütlichen Beisammensein ausdrücklich an.




Staffelübergabe: Der neue Bürgermeister Joachim Engelhardt (rechts) übernahm den Stab von seinem Vorgänger Richard Krebs.
Foto: Martin Harth