Main-Post vom 1. Juli 2014

Schmidt-Neder an Spitze der Wassergruppe

Marktheidenfelds Bürgermeister löst Vorsitzenden Richard Krebs ab, der eine Abschlussbilanz zieht


MARKTHEIDENFELD (ret)   Neue Vorsitzende des Wasserzweckverbandes „Marktheidenfelder Gruppe“ ist Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder nach einem einstimmigen Votum der Verbandsversammlung. Ihr neuer Stellvertreter wurde Bürgermeister Joachim Engelhardt (Bischbrunn). Den Rechnungsprüfungsausschuss bilden Toni Weis (Hafenlohr) und Bürgermeister Richard Roos (Esselbach).

Für den bisherigen Verbandsvorsitzenden und langjährige Bischbrunner Bürgermeister Richard Krebs endete seine 30-jährige Mitarbeit im Wasserzweckverband „Marktheidenfelder Gruppe“, seit 2008 führte er den Zweckverband, der in acht Städten und Gemeinden mit rund 15 000 Menschen und zahlreichen Gewerbbeetrieben für die Versorgung mit bestem Trinkwasser aus dem Weihersgrund und Wachengrund verantwortlich zeichnet.

Diese 30 Jahre seien teilweise sehr bewegte“ Jahre gewesen. Krebs erinnerte an den Anschluss des Gemeindeteiles Oberndorf der Gemeinde Bischbrunn im Jahr 1987, an mehrere Trockenjahre mit Versorgungsengpässen und der verzweifelten Suche nach neuen Wasservorkommen bis zu den Erschließungsarbeiten im Wachengrund. Bürgerinitiativen aus Bischbrunn und Esselbach hatten die Zahlen vorher bezweifelt und mit Bürgerentscheiden gedroht. Es waren schwierige Zeiten mit vielen emotionalen Diskussionen, so Krebs.

Ohne diese neuen Quellen wäre eine Sanierung der Quellen im „Weihersgrund“ nicht möglich gewesen, blickte Krebs zurück. Der beauftragte Generalunternehmer, die Firma Bergauer aus Waldsassen, ging jedoch in Konkurs. Die Arbeiten mussten mit neuen Firmen fertig gestellt werden. Dies auch unter Zeitdruck, denn im Jahr 2012 sollte mit dem 100-jährigen Verbandsjubiläum auch die Fertigstellung der sanierten Quellen und Entsäuerungsanlagen gefeiert werden. Aber mit vereinten Kräften und großen Kraftanstrengungen der Verbandsführung sei auch das gelungen. Das Verbandsjubiläum wurde im Juli 2012 mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert werden.

Auch wenn seine Abschluss-Bilanz weitgehend von erfolgreichen Maßnahmen berichte, eine größere „Baustelle“ hinterlasse er der künftigen Verbandsführung: Die Neuausweisung der Wasserschutzgebiete. Trotz intensiver Bemühungen konnte das seit vielen Jahren laufende Verfahren nicht abgeschlossen werden. Die Interessen der Grundstückseigentümer, die größten sind die fürstlich-löwenstein’sche Verwaltung und der Staatsforst, müssten gewürdigt und deren Einschränkungen angemessen berücksichtigt werden.

In seiner Abschlussbilanz stellte Krebs mit Stolz fest, dass eine erfolgreiche Arbeit geleistet wurde. „Mit vereinten Kräften und einer sehr guten Zusammenarbeit im Verbandsausschuss und der Verbandsversammlung haben wir die anstehenden Aufgaben gut gemeistert. Dafür möchte ich mich bei den beiden Gremien und meiner Stellvertreterin ganz herzlich bedanken“, so Krebs.

Die „Wassergruppe“ sei gut aufgestellt: Für den in Ruhestand gegangenen Gerd Gerberich wurde Simon Franz als junger Wassermeister eingestellt. Die bei der Kämmerei Marktheidenfeld angegliederte Finanzwirtschaft wechselte von Hans Schleicher zu Christina Herrmann. Und wenn im Herbst Erich Rothaug nach 36 Jahren Geschäftsführertätigkeit seine Arbeit beendet, sei mit Christine Deubert die Nachfolge geregelt. Natürlich dürfe er den Technischen Betriebsleiter Klaus Woitas als „obersten Hauptamtlichen“ nicht vergessen. Er habe mit Woitas in den vergangenen sechs Jahren gut zusammengearbeitet. Aufgrund seiner guten Arbeit wurde er in IHK-Prüfungsgremien berufen und ist anerkannter „Zuarbeiter“ der Bundeswehr-Uni München und vieler Fachbehörden geworden ist. Krebs: „Wir sind stolz auf einen solchen Technischen Betriebsleiter.“




Wachablösung: Der scheidenden Verbandsvorsitzende der Wassergruppe Marktheidenfeld, Bischbrunns früherer Bürgermeister Richard Krebs, die neue Verbandsvorsitzende Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder (Marktheidenfeld) und ihr neuer Stellvertreter, Bischbrunns Bürgermeister Joachim Engelhardt.
Foto: Wassergruppe