Main-Post vom 19. August 2015

Krebs tritt als „Reiseleiter“ ab


BISCHBRUNN (rik)   Am Mittwoch, 26. August, startet der CSU-Ortsverband Bischbrunn zu seiner 22. Bürgerreise. Wie Ortsvorsitzender Richard Krebs mitteilt, wird dies die letzte von ihm organisierte Bürgerreise ein. „Irgendwann muss Schluss sein und mit zunehmendem Alter werden die gesundheitlichen Risiken immer größer“, sagt der Bischbrunner Ex-Bürgermeister.

Bei einer so großen Gruppe müsse man schon ein Jahr im Voraus planen und erhebliche finanzielle Verpflichtungen eingehen. Die Bürgerreisen in die „neuen Bundesländer“ sieht Krebs als seinen persönlichen Beitrag zur deutsch-deutschen Einheit und zum Zusammenwachsen von West und Ost.

So geht es mit über 100 Teilnehmern zur „finalen“ Bürgerreise. Das Besondere an den Reisen ist, dass alle in das Gebiet der ehemaligen DDR führten. Seit 1993 wurde so manche landschaftliche und kulturelle Schönheit im Osten der nun größer gewordenen Republik besucht. Vom Erzgebirge bis Rügen, von der Lausitz bis zur Halbinsel Darß-Zingst-Fischland reichten die Ziele.

Immer wurde auch der Kontakt zu politischen Gesprächspartnern gesucht. Und die waren hochkarätig: In Dresden wurde die Gruppe aus dem Spessart vom damaligen Umwelt- und Landwirtschaftsminister, dem heutigen sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich empfangen. In Neubrandenburg nahm sich Oberbürgermeister Paul Krüger, ehemaliger Bundesminister und „Mit-Architekt der Deutschen Einheit“ Zeit für die Spessarter Besucher. Aber auch der Stadtpräsident von Schwerin, Landräte sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete stellten sich der Diskussion.

Bei der letzten Bürgerreise, die in die Stadt und den Landkreis Leipzig führt, stellt sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Feist der Diskussion. Auch der Leipziger CDU-Landrat Henry Graichen, der erst am 1. August sein Amt angetreten hat, lässt es sich nicht nehmen, einen halben Tag – begleitet von seiner Amtschefin Gesine Sommer – seinen Landkreis Leipzig zu präsentieren. Der Landkreis Leipzig hat zwar „nur“ 32 Kommunen, ist aber etwa doppelt so groß wie der Landkreis Main-Spessart mit 40 Städten und Gemeinden.

Dass eine so große Gruppe seit 22 Jahren immer wieder nach Ostdeutschland fährt, ist ungewöhnlich. Neben der Berichterstattung in den lokalen Zeitungen hat sich auch der Bayerische Rundfunk mehrfach, teilweise mit Live-Interviews, für diese Bürgerreisen interessiert.

Neben den politischen Gesprächen stehen diesmal Stadtführungen in Leipzig, ein Besuch im neuen BMW-Werk, Besuche der Nikolai- und Thomaskirche sowie weitere historische Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Wenn sich dann am 30. August bei der Schlussrast die Reiseleiter Richard Krebs und Winfried Schwab von ihren Mitreisenden verabschieden, wird auch ein Stück Wehmut dabei sein. Denn in all den Jahren ist man zu einer „großen Familie“ zusammengewachsen.