Main-Echo vom 18. Juni 2008

ÜBRIGENS

Vor der Wahl ist nach der Wahl

MARKTHEIDENFELD. Es gibt Dinge, die gibt es gar nicht: Da muss, wie zu Beginn jeder neuen Sitzungspe­riode, der Vorsitz der Wassergruppe Marktheidenfeld neu besetzt werden. Dies geschieht, wie es demokratische Gepflogenheit ist, durch eine Wahl bei der konstitu­ierenden Sitzung des Gremiums, in dem die Vertreter der einzelnen Gemeinden sitzen, die der Was­sergruppe angehören. Gewählt wurde - das ist bekannt -Bischbrunns Bürgermeister Ri­chard Krebs.

Bislang nicht bekannt ist, dass das Ergebnis offenbar bereits vor der eigentlichen Abstimmung feststand. Rund zwei Stunden vor der Wahl war im Internet nämlich schon die Nachricht zu lesen, dass Richard Krebs neuer Vorsitzender der Wassergruppe ist. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Versammlung im Sitzungssaal des Alten Rathau­ses Marktheidenfeld allerdings noch gar nicht begonnen. Auch Helga Schmidt-Neder war im In­ternet bereits zur Stellvertreterin von Richard Krebs ernannt. Da sieht man es mal wieder: Der Bischbrunner Bürgermeister ist seiner Zeit immer voraus. gufri


Leserbrief zu »Übrigens« in der Mittwoch-Ausgabe vom 18. Juni

»Richard Krebs hat noch mehr Fähigkeiten«

Richard Krebs, der neue »Große Vorsitzende« der Wassergruppe Marktheidenfeld hat noch weitaus mehr Fähigkeiten. Er ist nicht nur immer seiner Zeit voraus, er ist auch ein perfekter Regisseur. Eine perfekte Regie am Wahlabend sorgte für folgenden Ablauf: Die spätere zweite Vorsitzende schlägt Krebs zum ersten Vorsitzenden vor, emsig werden akribisch vorge­druckte Wahlzettel mit dem Namen von Krebs verteilt, gewählt und eingesammelt. Ergebnis: 17:0, einstimmig oder 100 Prozent!

Der neue Vorsitzende schlägt Helga Schmidt-Neder zur zweiten Vorsitzenden vor. Procedere wie vorher, inklusive vorgedruckter Wahlscheine, wieder 100 Prozent.

Zwischendurch erklärt der scheidende Vorsitzende Dr. Leonhard Scherg einer staunenden Helga Schmidt-Neder, dass man bei Wahlen sich nur einer Stimme wirklich sicher sein könnte, näm­lich der Eigenen, und das wüsste Richard Krebs ganz genau.

Solche Ergebnisse erzielten frü­her noch nicht einmal Honecker & Co., die mussten sich mit 99 Pro­zent begnügen. Fazit also: Die DDR lebt. Und sei es in den Köp­fen mancher kleiner »Westpoten­taten«.

Ach ja, die Kreuze haben die Verbandsmitglieder an der vorge­sehenen Stelle aber schon selbst gemacht, verbürgt sich der dabei gewesene...

Thomas Müller, Grafschaftsstraße 12, Michelrieth