ÜBRIGENS
Vor der Wahl ist nach der Wahl
MARKTHEIDENFELD.
Es gibt Dinge, die gibt
es gar nicht: Da muss, wie zu Beginn jeder neuen Sitzungsperiode, der Vorsitz
der Wassergruppe Marktheidenfeld neu besetzt werden. Dies geschieht, wie es demokratische
Gepflogenheit ist, durch eine Wahl bei der konstituierenden Sitzung des
Gremiums, in dem die Vertreter der einzelnen Gemeinden sitzen, die der Wassergruppe
angehören. Gewählt wurde - das ist bekannt -Bischbrunns Bürgermeister Richard
Krebs.
Bislang nicht
bekannt ist, dass das Ergebnis offenbar bereits vor der eigentlichen Abstimmung
feststand. Rund zwei Stunden vor der Wahl war im Internet nämlich schon die
Nachricht zu lesen, dass Richard Krebs neuer Vorsitzender der Wassergruppe ist.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die Versammlung im Sitzungssaal des Alten Rathauses
Marktheidenfeld allerdings noch gar nicht begonnen. Auch Helga Schmidt-Neder
war im Internet bereits zur Stellvertreterin von Richard Krebs ernannt. Da
sieht man es mal wieder: Der Bischbrunner Bürgermeister ist seiner Zeit immer
voraus. gufri
Leserbrief zu »Übrigens« in der Mittwoch-Ausgabe vom 18. Juni
»Richard Krebs hat noch
mehr Fähigkeiten«
Richard Krebs,
der neue »Große Vorsitzende« der Wassergruppe Marktheidenfeld hat noch weitaus
mehr Fähigkeiten. Er ist nicht nur immer seiner Zeit voraus, er ist auch ein
perfekter Regisseur. Eine perfekte Regie am Wahlabend sorgte für folgenden
Ablauf: Die spätere zweite Vorsitzende schlägt Krebs zum ersten Vorsitzenden
vor, emsig werden akribisch vorgedruckte Wahlzettel mit dem Namen von Krebs
verteilt, gewählt und eingesammelt. Ergebnis: 17:0, einstimmig oder 100
Prozent!
Der neue
Vorsitzende schlägt Helga Schmidt-Neder zur zweiten Vorsitzenden vor. Procedere
wie vorher, inklusive vorgedruckter Wahlscheine, wieder 100 Prozent.
Zwischendurch
erklärt der scheidende Vorsitzende Dr. Leonhard Scherg einer staunenden Helga Schmidt-Neder,
dass man bei Wahlen sich nur einer Stimme wirklich sicher sein könnte, nämlich
der Eigenen, und das wüsste Richard Krebs ganz genau.
Solche
Ergebnisse erzielten früher noch nicht einmal Honecker & Co., die mussten
sich mit 99 Prozent begnügen. Fazit also: Die DDR lebt. Und sei es in den Köpfen
mancher kleiner »Westpotentaten«.
Ach ja, die
Kreuze haben die Verbandsmitglieder an der vorgesehenen Stelle aber schon
selbst gemacht, verbürgt sich der dabei gewesene...
Thomas Müller, Grafschaftsstraße 12, Michelrieth